Wann wird IKEA Pflegebetten ins Sortiment nehmen?

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IKEA erschliesst sich neue Märkte: Wohnungen für Senioren mit Demenz in Schweden, Einrichtungen für Altersheime in Deutschland. Bald auch Pflegebetten?

Zuerst erschienen auf caretrialog.de
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Vor einigen Jahren hat ein Team meines Instituts eine Trendstudie zum Seniorenwohnen erstellt. Eine der Prognosen: Der Markt für Seniorenwohnen und Altenpflege könnte sich grundlegend ändern, wenn IKEA einsteigen würde. Jetzt unternimmt IKEA die ersten Schritte für diese Innovation. Es handelt sich um Wohnanlagen und Wohnungen mit dem Namen SilviaBo, die in vielfältiger Weise auf die Bedürfnisse von Menschen mit körperlichen oder kognitiven Einschränkungen eingehen. Nach meiner Einschätzung ist dies nur der erste Schritt in den international attraktiven Wachstumsmarkt Seniorenwohnen.

Mehrwert einer demenzgerechten Wohnung nach dem SilviaBo-Konzept

Ikea Wohnung für Menschen mit Demenz

Die Küche verfügt über einen Backofen in angenehmer Arbeitshöhe, übersichtliche Tastaturen an Geräten, Steckdosen mit Timer und grifffreundliche Griffe und Knöpfe.

Foto: https://www.boklok.se/kop-bostad/sok-bostad/helsingborg-silviabo-skrabelycke/


„In einem SilviaBo-Haus sollte es einfach sein, sich fortzubewegen. Hier fliessen die Böden nach vorne, ohne durch Schwellen behindert zu werden, und in Fällen, in denen es Schwellenwerte gibt, sind sie niedrig, um sowohl die Reinigung als auch den Durchgang zu vereinfachen. Das große Badezimmer verfügt über Fliesenböden mit Fußbodenheizung und ist durchgehend, so dass es sowohl von der Diele als auch vom Schlafzimmer aus zugänglich ist. Es ist zusätzlich mit einer kombinierten Waschmaschine / Trockner sowie einer Glasduschwand ausgestattet. Die Küche verfügt über den Backofen in angenehmer Arbeitshöhe, übersichtliche Tastaturen an Geräten, Steckdosen mit Timer und grifffreundliche Griffe und Knöpfe. Dies sind nur einige der vielen intelligenten Lösungen, die den Alltag in einem SilviaBo-Haus sicher und angenehm machen.

Aber das Klügste von allem ist, dass diese sehr angenehmen Wohnungen darauf vorbereitet sind, leicht an alle Bedürfnisse angepasst zu werden, die für Menschen mit kognitiven Schwierigkeiten oder einer Behinderung auftreten können. Ohne den Charakter und die Atmosphäre des Hauses zu verändern.“
Quelle: https://www.boklok.se/kop-bostad/vara-hem-och-omraden/seniorbostader/

Das SilviaBo-Konzept: Eine Initiative der schwedischen Königin Silvia und IKEA-Gründer Ingvar Kamprad

Die schwedische Königin Sylvia engagiert sich seit vielen Jahren dafür, das Wissen über Demenz zu erhöhen und auf diese Weise die Betreuung und Pflege von Demenzpatienten zu verbessern. Bei einem Treffen mit dem IKEA-Gründer Ingvar Kamprad wurde die Idee einer bezahlbaren, sicheren und angenehmen Wohnung geboren, die so gut durchdacht und auf die Anpassung vorbereitet ist, dass ein Umzug in ein Pflegeheim nicht nötig ist, falls altersbedingte körperliche oder kognitive Einschränkungen entstehen. In Kooperation mit dem Bauunternehmen Sanska, der Stiftung Silviahemmet und IKEA wurde daraufhin das innovative Wohnkonzept SilviaBo entwickelt. Diese Kooperation bündelt Wissen über kognitive Beeinträchtigungen, Innenarchitektur und nachhaltiges Bauen zum Nutzen der Bewohner. Selbstverständlich sind alle SilviaBo-Wohnungen mit IKEA-Produkten gestaltet und eingerichtet.

Ikea Gründer Ingvar Kamprad und Königin Silvia von Schweden haben ein Wohnkonzept bei Demenz initiiert.

„Ich habe viele Jahre über eine Lösung nachgedacht, bei der Ehepartner nicht getrennt werden müssen, wenn man an Demenz erkrankt, sondern weiterhin so zusammenleben können, wie sie es immer getan haben. Das Treffen mit Ingvar Kamprad war der Anfang. Er wollte die Idee unterstützen, sicheres und angepasstes Wohnen zu schaffen.“

H.M. Königin Silvia
Silviahemmets Vorsitzender und Ideengeber für SilviaBo

Foto: https://www.boklok.se/om-oss/silviabo/

Auch in Deutschland entdeckt IKEA den Markt des Seniorenwohnens

2021 hat die Mirabelle Care GmbH ihr „Pflegezentrum am Moritzplatz“ in Magdeburg komplett von IKEA einrichten lassen. Geschäftsführer Robert Hille hat in einem Interview mit caretrialog.de signalisiert, dass man auch bei weiteren Neubauten mit IKEA zusammenarbeiten werde. Als grossen Vorteil von IKEA nennt er u.a., dass neben der Einrichtungsplanung und dem Mobiliar die dazugehörige Ausstattung von Besteck über Teller, Töpfe, Tassen, Gläser bis hin zur Dekoration aus einer Hand bekomme.
https://www.caretrialog.de/sogar-meine-oma-kauft-bei-ikea

Strategisches Fazit

Ich bin der festen Überzeugung, dass IKEA in den kommenden Jahren den attraktiven Markt des Seniorenwohnens immer stärker in den Blick nehmen wird. Es gibt viele Ansatzpunkte: Zum einen die komplette Innnenarchitektur neuer Häuser. Zum anderen übergreifende Konzepte wie SilviaBo mit eigenen Immobilien. Und nicht zuletzt ein möglicher Einstieg in neue Produktfelder: Zur Zeit bietet IKEA keine Pflegebetten an. Aber das Unternehmen hat das Know-how dazu. Es ist aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit …

Einen weiteren Beitrag zum Thema Seniorenwohnen finden Sie hier: http://Raumgestaltung und Architektur für Menschen mit Demenz – Grundrisse, Orientierungssysteme, Beleuchtung

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Autor: Gundolf Meyer-Hentschel

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