Best of Abstracts des Jahreskongress 2022 der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie

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Abstract Band Geriatrie Kongress 2022 (Medizin für ältere Menschen)

Vom 12. bis 15. September 2022 fand der 34. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (Medizin für ältere Patienten) statt. Der Abstract-Band (167 S.) enthält 337 (2021: 151) Abstracts mit Fokus ältere Menschen.

Viele der Vorträge waren naturgemäss theoretisch-wissenschaftlich. Im Folgenden habe ich 7 Themen zusammengestellt, die mir unter pragmatischen Aspekten für die medizinische Versorgung älterer Menschen besonders relevant erscheinen.

Wenn Sie sich selbst einen Eindruck verschaffen wollen, steht der Abstract-Band hier zum Download zur Verfügung. Ein Download macht auf jeden Fall Sinn, denn ich verweise bei den einzelnen Themen, mit welchem Suchwort Sie im Abstract-Band die entsprechende Passage und weitere Informationen zur Medizin für ältere Menschen finden.

Antipsychotika gegen Agitiertheit und psychotische
Symptome bei älteren Menschen mit Demenz – ein Cochrane Review

Die Ergebnisse aus Studien zu Typika (hauptsächlich Haloperidol) sind mit großer Unsicherheit verbunden. Möglicherweise führt die Behandlung
zu einer leichten Verringerung von Agitiertheit. Die Ergebnisse aus Studien zu Atypika sind belastbarer. Atypika erhöhen das Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen. Beide Substanzklassen erhöhen das Risiko für Somnolenz.
Sie gelangen zum Abstract im Kongressbericht mit dem Suchwort: Agitiertheit.

Arzneimitteltherapiesicherheit im Alter: Klinische Fallbeispiele mit Look-alike/
Sound-alike ( LASA) Fehlern

Eine Möglichkeit zur Prävention von LASA-Fehlern ist das sogenannte „Tall Man Lettering“, die partielle Großschreibung der Medikamentennamen.
Beispiel: CloPIDOgrel versus CloZAPin. Tall Man Lettering ist ein wichtiges Instrument zur Vermeidung, in Deutschland bisher jedoch kaum bekannt.
Sie gelangen zum Abstract im Kongressbericht mit dem Suchwort: Look

Depression im Altenpflegeheim

Bei älteren Menschen, die in Pflegeinrichtungen leben, treten Depressionen doppelt so häufig auf wie bei zu Hause lebenden Personen. Trotzdem erhalten in Deutschland lediglich 42,9 % der an einer Depression erkrankten Pflegeheimbewohner eine entsprechende ärztliche Diagnose und nur die Hälfte davon eine adäquate Therapie in Form von Psychopharmaka.
Sie gelangen zum Abstract im Kongressbericht mit dem Suchwort: Davos

Gewinnorientierte Altersbilder erklären Unterschiede in der Langlebigkeit

Ältere Menschen, die das Altern mit persönlicher Weiterentwicklung verbinden, leben im Durchschnitt rund 13 Jahre länger als jene mit einer weniger positiven Sicht auf das Älterwerden. Das macht deutlich, dass ein besonderes Augenmerk auf gewinnorientierte Altersbilder gelegt werden sollte und diese in Interventionsstudien gezielt adressiert werden sollten.
Sie gelangen zum Abstract im Kongressbericht mit dem Suchwort: Levy

Prävention bei älteren Menschen: Lohnt sich das noch?

Langzeiteffekte des Programms „Aktive Gesundheitsförderung im Alter“ zu Tod und behinderungsfreiem Überleben in der Longitudinalen Urbanen Cohorten-Alters-Studie ( LUCAS). Das Programm zeigte über 20 Jahre hohe Akzeptanz und Wirksamkeit bei selbstständig lebenden älteren Menschen. Es ist geeignet, die Gesundheit älterer Menschen (mit intakten funktionalen Fähigkeiten) langfristig zu erhalten und zu stärken.
Sie gelangen zum Abstract im Kongressbericht mit dem Suchwort: 20 Jahre

Wirsamkeit einer telefonisch unterstützten Lebensstilintervention für ältere Menschen mit
Diabetes Typ 2

Die Interventionsgruppe wies ein Jahr nach Interventionsende noch immer einen signifikant besseren HbA1c-Wert sowie ein besseres Selbstmanagement-Verhalten und eine bessere diabetesbezogene Selbstwirksamkeit im Vergleich zur Kontrollgruppe auf. Die Interventionserfolge hinsichtlich des BMIs konnten nicht aufrechterhalten werden.
Sie gelangen zum Abstract im Kongressbericht mit dem Suchwort: zweiarmig

Digitale Kluft im Alter nimmt deutlich ab – Entwicklung der Internetnutzung älterer Menschen zwischen 2002–2021

Zwischen 2002 und 2021 lässt sich eine überdurchschnittliche Zunahme der Internetnutzung in allen Altersgruppen ab 60 Jahren beobachten. In den Jahren 2020 und 2021 konnte die größte Steigerungsrate seit 2002 konstatiert werden. Verantwortlich hierfür waren überdurchschnittliche Zuwachsraten bei älteren Menschen ab 60 Jahren, vor allem bei Personen im hohen Alter. Darüber hinaus haben sich Geschlechterunterschiede im Internetzugang in den Jahren seit 2014 fast komplett angeglichen.
Sie gelangen zum Abstract im Kongressbericht mit dem Suchworte: Kluft und Geschlechterungleichheiten

Die Highlights des Kongress 2021 finden sie hier: https://agesuit.com/abstracts-33-jahreskongress-deutsche-gesellschaft-geriatrie/

Geriatrie – Medizin für ältere Menschen

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Autor: Gundolf Meyer-Hentschel

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