Studie: „Wie fühlen Sie sich als Pflegekraft während der Corona-Pandemie?“

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Erschöpft, ausgenutzt, wütend

Umfrage unter Altenpflegekräften gibt differenzierten Einblick in die Stimmungslage einer systemrelevanten Berufsgruppe

So beschreiben Altenpflegekräfte in einer Umfrage ihre aktuelle Stimmungslage: 81 % fühlen sich erschöpft und ausgebrannt. Fast die Hälfte der Befragten sind „wütend“ über ihre Situation und haben den Eindruck „ausgenutzt“ zu werden. 60 % fühlen sich unterbezahlt.

Die Fragestellung lautete: „Wie fühlen Sie sich als Pflegekraft während der Corona-Pandemie?“ Neben 13 vorgegebenen Antworten wie „wertgeschätzt“, „bedrückt“, „hilflos“, konnten die Pflegekräfte die Befragung durch eigene Antworten erweitern. Davon machten sie regen Gebrauch, ergänzten die Befragung um 29 weitere mögliche Antworten und schufen auf diese Weise ein differenziertes und authentisches Bild ihrer psychischen und körperlichen Lage.

Nur wenige der Pflegekräfte beschreiben ihre Stimmung mit positiven Begriffen wie „hoffnungsvoll“ (13 %) oder „gelassen“ (4 %). Ganze 2 % bezeichnen sich zurzeit als „froh“.

Die Studie wurde durchgeführt vom Meyer-Hentschel Institut, Saarbrücken, im Auftrag der Age Suit Germany GmbH. Studienleiter Gundolf Meyer-Hentschel kommentiert die Ergebnisse in gesundheitspolitischer Hinsicht:

« Die Mehrheit der Altenpflegekräfte beschreibt ihre Arbeitssituation negativ und leidet deutlich erkennbar unter hohem psychologischen Stress. Als Arbeitgeber oder Gesundheitspolitiker würde mich dieses Ergebnis sehr beunruhigen. »

– Dr. Gundolf Meyer-Hentschel, Leiter der Studie „Corona Altenpflege“

Für viele Pflegekräfte war die aktuelle Situation vorhersehbar. Sie sind deshalb einerseits «wütend» (48 %) und andererseits «traurig» (31 %), weil man ihre Hinweise und Warnungen über Jahre missachtet hat. Eine Pflegekraft drückt dies in folgender Weise aus:

«Dass wir in der Pflege in solch einem Desaster stecken und wir unsere älteren Mitmenschen nicht fachgerecht schützen können, ist nicht erst seit heute bekannt. Die Pandemie hat nur alles beschleunigt.»

Eine andere ergänzt:

«Wir opfern unsere ganze Energie und unsere Freizeit, soziale Kontakte, manchmal sogar ehrenamtlich, um unseren Bewohnern die Situation so erträglich wie irgend möglich zu machen und sind trotzdem die Deppen der Gesellschaft.»

Eine dritte macht auf die Folgen aufmerksam: «Niemand macht sich Gedanken über die Krankheiten, die entstehen durch die körperliche und psychische Belastung von Pflegekräften.»


Technische Daten der Befragung

Befragungszeitraum: 26. Januar bis 12. Februar 2021
Zahl der Teilnehmer: 320
Grundgesamtheit: Altenpflegekräfte (DE)
Art der Befragung: online
Durchführung: Meyer-Hentschel Institut im Auftrag der Age Suit Germany GmbH

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Autor: Gundolf Meyer-Hentschel

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